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theorie konzept

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Theorie-Konzept

Mal-und Gestaltungstherapie ist ein eigenständiges Therapieverfahren in dem das bildnerische Werk im Zentrum steht. 

Es basiert auf dem psychodynamischen Modell der analytischen Psychologie nach C.G.Jung.Dieser betont das der Mensch sich sein ganzes Leben lang weiterentwickeln kann. Diese Potentialentfaltung nennt er den Individuationsprozess. Er basiert auf den schöpferischen Kräfte der Psyche. Diese teilt sich mittels Träumen aber auch Bildern in symbolischer Sprache dem Menschen mit. 

Alleine die Beschäftigung mit der eigenen Symbolsprache des Unbewussten regt schon zu Veränderungen in der Bewussten Lebensführung an. Dies ist besonders hilfreich bei Lebensübergängen aber auch bei Krisen und Erkrankungen. Gelingt es die Symbole und die dahinter stehenden Dynamiken zu verstehen, hat man einen Kompass gefunden, der die Richtung aufzeigt, wohin man sich ausrichten soll. 

Ingrid Riedel nennt vier wirksame Prozesse einer Mal-und Gestaltungstherapie:

  • der Gestaltungsvorgang an sich (Verwendung von diversen Materialien und Techniken)
  • der Imaginations- bzw. Symbolisierungsvorgang (auftauchende Fantasien und Symbole)
  • Besprechung-und Interpretationsvorgang (Sich mitteilen, Umkreisen von Symbolen, Bezüge herstellen zu aktuellen Themen)
  • Begegnung- und Beziehungsvorgang (zwischenmenschliche Dynamiken, Empathie, Begleitung und Unterstützung)

C.G.Jung  hat in seinem umfangreichen Werk Möglichkeiten aufgezeigt wie man Symbole verstehen kann und auf welchen psychologischen Menschenbild sein Konzept beruht. 

Immer geht es hierbei um eine Beziehung zwischen dem bewussten Ich und seinem Unbewussten. Gelingt es hier einen Dialog herzustellen, dann kann der Mensch sich entfalten und sogar Krisen und Krankheiten bewältigen. 

Es ist ein kreativer schöpferischer Prozess, welcher aus denselben Quellen gespeist wird wie das künstlerische Schaffen. 

Das eigentliche Kunstwerk ist hier jedoch der Mensch selber, welcher sich ähnlich wie ein Baum, in seinem Umfeld möglichst voll entfalten soll. Er speist sich hierbei aus Wurzeln welche nicht nur auf der eigenen Vergangenheit beruhen, sondern auch von seinen Ahnen ja sogar dem kollektiven Wissen der gesamten Menschheit. Jung nennt dies das kollektive Unbewusste.

Die Symbole des kollektiven Unbewussten finden wir in den Märchen, Mythen und Religionen der Menschheit. Sie ähneln sich unabhängig von Zeit und Ort. Diese Archetypen können hilfreiche Kräfte in Zeiten der Krise und Not entfalten.

Aus der Sicht der Jung'schen Psychologie ist es aber auch notwendig in Kontakt mit den Kräften aus der eigenen Biographie zu kommen. Hier handelt es sich zumeist um schöpferische Kräfte der Kindheit, welche durch die Erwachsenenwelt mittels Erziehung unterdrückt wurden. Hinzu kommen verdrängte Erlebnisse welche zumeist angstbesetzt sind. All dies, Jung nennt es den Schatten, kann mittels Mal- und Gestaltungstherapie bewusst gemacht werden. Hierdurch kommen wir zu mehr Lebenskraft und Lebensfreude, falls es uns gelingt diese Schattenanteile in unser bewusstes Dasein zu integrieren.

Jung empfiehlt hier den Weg der aktiven Imagination. Malen und Gestalten ist ein Teil dieses Weges.

Hier erfahren wir die Wirksamkeit der Farben und sonstigen eingesetzten Materialien. Auch die Techniken wie diese Materialien verwendet werden können sind hilfreich. Hier können wir uns auch den vielfältigen Erfahrungen aus der Kunst bedienen, welche die Künstler und Künstlerinnen bereits entdeckt haben. Über das schöpferisch-künstlerische Schaffen lernen wir diese Wirkungen kennen. 

All dies sind Kommunikationskanäle für das Unbewusste, jenseits der Worte.

"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" ist eine bekannte Aussage aus der Kunst-und Gestaltungstherapie. Die Kommunikationsmöglichkeiten werden immens erweitert. Sie sind Mitteilungen welche nicht nur an die Welt sondern auch an das eigene Ich gerichtet sind. 

Im anschliessende Werkgespräch nähern wir uns dieser scheinbar geheimnisvollen Symbolsprache an und lernen diese zu verstehen. Symbole werden nicht therapeutisch gedeutet sondern umkreist. Es wird versucht Bezüge zur eigenen Biographie und zur aktuellen Lebenssituation herzustellen. Mit jedem Werkgespräch verstehen wir etwas mehr, was uns das Unbewusste mitteilen möchte

Nun gilt es auch noch zu lernen ganz bewusste Schritte im realen Leben einzuüben, damit der Lebenswandel eintreten kann. 

Das Malatelier dient hierzu als Versuchslabor. Hier hat unsere Fantasie freien Gestaltungsraum.

C.G.Jung schrieb einmal: "Nur das was sie in ihrer Fantasie schaffen, können sie auch im realen Leben umsetzen."

 

Kreativtrainer*innen sowie Mal-und Gestaltungstherapeut*innen stellen solche Versuchslabore für die Fantasie zur Verfügung. Sie verstehen sich als Prozessbegleiter*innen die über das hierfür "notwenige Handwerkzeug" verfügen.