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Ich heile vor mich hin....

Ein- und Ausblicke aus dem MGT- Seminar Malkästchen:

„Ich heile vor mich hin...“...dieser Satz fiel bei einem meiner letzten Seminarwochenenden im Grazer Seminarhaus vom Himmel und hat die SeminaristInnen und mich erheitert und auch entspannt. 

Wir, die wir oft sehr um Heilung ringen und am besten hier und jetzt gleich Erleichterung wollen, und das hoffentlich gar ohne Problem (denn wer braucht denn das?)- waren mit diesem Satz in die Gemächlichkeit eine Prozesses versetzt, der Zeit, das Problem und damit unsere Geduld braucht.

Wie der Winter der langsam das Weite sucht und das Frühjahr sich die Wiese und die ersten Blüten erobert. Und da hilft kein Antreiben des Blühens – es geschieht vor sich hin...

Manchmal raucht es auch plötzlich pink aus dem Vulkan! Auch das ist möglich.

Bei der inneren Heilung geht es darum, die Teile in uns selbst zu entdecken und dann anzuerkennen, die unterdrückt, beschämt, beurteilt, verurteilt, abgewiesen und/oder abgelehnt wurden. Als Erwachsene haben wir diese Aufgabe für unser inneres Kind unbewusst selbst übernommen und damit bleibt alles wie gewohnt im Schatten und wir projizieren und übertragen fröhlich auf andere, das, was uns beschattet.

Der Schatten, wie C. G. Jung den Bereich unserer Psyche benennt, der ungeliebt, ungelebt im Unbewussten sein Territorium verteidigt, ist das, was uns die Möglichkeit und Stoff zur Entwicklung gibt. Es ist der Bereich, durch den wir durch müssen, nicht außen rum .... wenn wir neue Welten in uns finden, gestalten und erleben wollen. C.G. Jung nennt diesen Entwicklungsweg Individuationsweg.

Ganz leicht ist das nicht, denn auch wenn es da sehr muffig riechen-, angst- und panikerfüllt sein kann, sind wir es doch gewohnt und erleben darin Sicherheit.

Diese Teile in uns brauchen Liebe und Anerkennung bevor wir sie verabschieden können.

Wenn wir diese verletzten Teile in uns akzeptieren und annehmen können, sie in unseren Bildern und Gestaltungen Ausdruck und damit ins Heilen bringen können, kommen wir aus dem alten Überlelbensmodus hinein in ein buntes Leben. 
Wir können ihnen für ihre Rolle und ihren Zweck danken und neue Strategien für unserer Erwachsenenleben finden, die uns im Hier und Jetzt dienen.
 
Zitate aus Schattenarbeiten: „Als wir noch den Schatten hatten)“, „wir sind total beschattet“, „mir geht ein Schatten auf“, „blond und trotzdem schattig“, „Zeig mir deinen Schatten Kleines“....

 

Bild: Louise Bourgeois